Predigten - 2025

Johannes 4, 10-14



Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus, die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit uns allen. Amen

Liebe Gemeinde,

uups, ich bin schon richtig durstig geworden?

Das Mädchen Peace wollte ja wissen, was wir am liebsten trinken. Ich trinke sehr gerne Wasser. Und ihr?

Ich trinke auch sehr gerne ein Glas Wein. Und ihr?

Frischer Apfelsaft gemischt mit Sprudelwasser, ist ebenfalls ein köstliches Getränkt und ich vermute, hier sind auch einige Biertrinker unter uns.

Überlegt mal, zwischen wie vielen unterschiedlichen Getränken wir auswählen können: Sprite und Fanta, Letta und Cola, Kaffee und Tee, Saft und Wasser, Wasser mit Geschmack und  ohne Geschmack, Smoothies und alkoholische Getränke, …

Also, es ist deutlich: trinken ist sehr wichtig. Und wir werden immer wieder durstig.

Das hört nicht auf. Für unseren Körper ist das normal. Wir gesund sind, wenn wir durstig werden.

Unser Körper reagiert wunderbar auf unterschiedliche Temperaturen und Aktivitäten. Rennen wir viel herum, wird unser Durst größer.

Wenn die Sonne scheint und wir viel schwitzen, ist der Durst größer.

Und natürlich, wenn es etwas zu trinken gibt, was einem gut schmeckt: dann kann der Durst sehr groß werden. 

Soweit so gut – ich glaube, wir haben alle von der kurzen Reise des Schmetterlings Lilia etwas gelernt: Wir können froh und dankbar sein, wenn wir ausreichend Wasser haben. Und wir lernen auch, dass Wasser kostbarer ist, als wir vielleicht dachten. Es ist ein richtiger Schatz, auf den wir achten sollten. 

Und es ist eine weltweite Aufgabe, dass alle Menschen Zugang zu Wasser bekommen. Eine riesengroße Aufgabe.

Doch dann war da noch die Geschichte von Jesus, der eine Frau am sogenannten Jakobsbrunnen getroffen hat.

Ja, auf den ersten Blick ging es da auch um den durstigen Jesus. Jesus hatte einen weiten Weg hinter sich und war durstig. Er bittet um Wasser.

Die Frau zögert. Das hatte keine guten Gründe, sondern ihr war verboten, mit einem jüdischen Mann zu sprechen. Und Wasser durfte sie ihm auch nicht geben. Aus unserer heutigen Sicht, eine traurige Regel, eine überflüssige Feindschaft zwischen Juden und Samaritern.

Aber wir wissen ja alle, sowas gibt es heute immer noch. Wir Menschen sind schon sehr seltsame Wesen, die sich gegenseitig mit solchen dummen Ansichten das Leben sehr schwer machen.

Wenn ich von Jesus lese, hört es sich für mich so an, als hätten ihm diese Feindschaften auch nicht gefallen.

Und wenn es eine Gelegenheit gab, zu zeigen, dass wir doch alle Menschen sind und jeder ein Mitmensch des anderen, dann hat Jesus es versucht. 

So auch hier mit dieser Frau, der er zum ersten Mal begegnet. „Wenn du wüsstest, wer ich bin!“

Der Satz berührt mich. Ja, wenn wir wüssten, wer Jesus ist, dann würde unser Leben anders aussehen. 
Jesus sagt dann zu der Frau: Wenn du mich kennst, dann hast du niemals mehr Durst.

Natürlich meint Jesus hier nicht, dass ihr Körper nie wieder Wasser braucht. Das bleibt selbstverständlich.
Jesus meint es anders: er spricht von ihrer Seele.

Jesus hatte mitbekommen, dass diese Frau eine große Sehnsucht nach Liebe hatte. Man könnte sagen: ihr Durst nach Liebe war groß. Man konnte ihr sagen: „Ich habe dich lieb!“ Dann war es gut für eine Weile, aber bald schon zweifelte sie wieder. „Hat mich wirklich jemand lieb?“

Für viele Menschen ist es wichtig, dass sie das hören von ihrem Partner oder ihren Angehörigen oder Freunden. 

Jesus spricht dann zu der Frau über eine weitere Liebe: die göttliche Liebe. Er sagt der Frau: „Wenn du wüsstest, wer ich bin, dann triffst du auf göttliche, auf ewige Liebe!“

Das ist gar nicht so leicht zu verstehen. Doch die Frau merkt, es geht um etwas Besonderes.

Es geht um eine Liebe, die keinen Anfang und kein Ende hat: Eine Liebe, die immer bleibt.

Egal, was in unserem Leben geschieht: Gott ist Liebe und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm.

Wer diese Liebe erfährt, so verspricht Jesus, dessen Sehnsucht ist gestillt. Einmal geliebt ist dann immer geliebt. Und wer sich geliebt fühlt, der steht aufrecht und mutig, getröstet und lebendig in der Welt und guckt, was er in dieser Welt Gutes tun kann.

Nun möchte ich nochmal auf Lilia und auf Peace und die großartige Arbeit von „Brot für die Welt“ zurückkommen. Ich glaube, die Menschen, die für „Brot für die Welt“ arbeiten, sind von dieser Liebe begeistert. Deshalb versuchen sie, Menschen in der ganzen Welt zu helfen. Sie bringen Menschen Hoffnung, stillen deren Sehnsucht und lassen sie so erleben: Gott ist Liebe – seine Liebe wirkt rund um die Welt.

Heute, beim Erntedank, wenn wir Danke sagen für alles, was wir haben: Wasser und Brot, Getreide, Gemüse und alle anderen Gaben: Dann sagen wir: Danke Gott, dass du uns so lieb hast.

Und wir sagen Gott auch, wenn du willst, Gott, dann lass deine Liebe durch uns durchscheinen zu anderen – nah und fern. 

Das Zeichen, das uns daran am meisten erinnert: ist das Wasser der Taufe.

Der Taufstein: mittendrin in den guten Gaben. Mit allen Wassern gewaschen – einmal und für immer!

Macht ein Zeichen auf eure Stirn: „Ich bin getauft in Jesu Namen!“

Das ist, was Jesus meint, wenn er zu der Frau am Brunnen sagt: „Wer von diesem Wasser trinkt, den wird wieder dürsten, wer aber von dem Wasser trinken wird, das ich ihm gebe, den wird in Ewigkeit nicht dürsten, sondern das Wasser, das ich ihm geben werde, das wird in ihm eine Quelle des Wassers werden, das in das ewige Leben quillt“.

 

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